Die Geschichte der Endoprothetik reicht bis in die Mitte 18. Jahrhunderts zurück. Allerdings waren die klinischen Erfolge gering und die Komplikationen hoch. Die Idee eines kompletten Gelenkersatzes entstand um die vorletzte Jahrhundertwende. So berichtete Prof. Karl Nicoladoni – Leiter des orthopädischen Ambulatoriums in Graz – 1900 über die Transplantation kleiner Gelenke an den oberen Extremitäten. 1948 implantiert Dr. Dujarier Ducroquet an der orthopädischen Station von Doz. Albert Lorenz in Wien eine Acrylharz-Hüftprothese.

Als weiterer Fortschritt der Tumororthopädie wird 1975 am Wiener AKH durch Prof. Dr. Rainer Kotz eine Tumorprothese entwickelt, die modular vom Operateur bei der Operation aufgebaut wird. Muss bei Kindern an den stark wachsenden Skelettabschnitten im Bereich des Hüft- oder Kniegelenks eine Tumorprothese eingesetzt werden, kommt es in diesem Bereich zur Wachstumsverkürzung des betroffenen Beins. Seit 1986 gibt es auch ein Wachstumsmodul, das auch die Prothesenimplantation bei Kindern erlaubt.

Im selben Jahr startete eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Karl Zweymüller eine Zusammenarbeit mit dem Istituto Orthopedico Rizzoli in Bologna. Es wird ein Titanschaft – im elektrischen Flammenbogen mit Keramik beschichtet – zur zementfreien Implantation entwickelt. Die zementfreie Hüfte ist inzwischen zum „golden standard“ in der Hüftendoprothetik geworden. Die Hüftprothese zählt zu den erfolgreichsten und häufigsten Behandlungen bei einer starken Arthrose des Hüftgelenks. Heute werden bei den entsprechenden Operationen vorwiegend minimal invasive Techniken eingesetzt, die Rekonvaleszenzzeiten  abkürzen und Komplikationen vermeiden helfen.

Eine rasante Entwicklung folgte beim Einsatz von künstlichen Gelenken im Bereich des Knies.

Heute ist die Endoprothetik für alle Gelenke eine Domäne der orthopädischen Chirurgie.